In vielen Fällen ist es wichtig, Daten auf mehrere Diagramme zu verteilen, weil die Darstellung dann übersichtlicher wird. Es entstehen sogenannte Small-Multiple Abbildungen.

Wenn aber jedes einzelne Diagramm eine andere Skala verwendet, geht schnell die Aussagekraft der gesamten Seite verloren. Im Sinne einer hochwertigen Visualisierung ist daher eine einheitliche Skalierung sehr wichtig. Gleichzeitig sollen die Diagramme natürlich pflegeleicht und dynamisch sein.

Negativbeispiel

Skalierung mehrerer Diagramme ohne Excel Trick

Diese Herausforderung lässt sich in Excel mit unserem heutigen kleinen Trick bewältigen:

  • Minimum und Maximum aller(!) Einzelwerte berechnen (Funktionen MIN und MAX)
  • Min- und Max-Werte als zusätzliche Datenreihe in jedes einzelne Diagramm einfügen
  • Min-Max-Datenreihe unsichtbar formatieren (keine Füllung, keine Rahmenlinie)
  • Diagramme mit gleicher Größe nebeneinander ausrichten

(Alt-Taste beim Ziehen mit der Maus gedrückt halten; dann rasten die Diagramme an den Zellen ein)

Excel einfügen einer min-/max-Datenreihe

Fertig 🙂

Excel to go Skalierung

 

 

Der Herbst ist eine gute Zeit nach neuen Büchern Ausschau zu halten. Im September diesen Jahres erschienen ist das Buch „1+1≠2“ von Veruschka Götz und Anna Rigamonti. Der Untertitel „Informationsvisualisierung – Missbrauch und Möglichkeiten“ weist die Richtung.

Die Autorinnen sind (Grafik-)Designerinnen und nähern sich dem Thema Visualisierung aus gestalterischer Sicht. Da ich mich, wie in meinem Blogbeiträgen häufiger durchblitzt, einige Jahre mit Grafikdesign beschäftigt habe, ist mir die Perspektive der Schreiberinnen sehr vertraut. Trotz der Vertrautheit mit dem Thema hat mich das Buch überrascht und begeistert.

„Informationsdesign kann Inhalte und Meinungen beeinflussen, verfälschen und manipulieren.“

Doch dieses Buch ist mehr als ein Verriss falscher Informationsgrafiken. Es liefert in 4 Teilen praxistaugliches Grundlagenwissen. Im ersten Teil wird übersichtlich die Geschichte der Datengrafik beschrieben. Interessant lesen sich die Entstehungszeiten der verschiedenen Diagrammtypen. (Kurz gefasst: Alles schon dagewesen.)

Der mittlere Abschnitt ist untergliedert in einen Grundlagenteil zur Statistik, Recherche und Struktur und in einen Basisteil Gestaltung. Eine sehr übersichtliche Beschreibung von Funktion und Form unterschiedlicher Diagrammtypologien eröffnet Teil 3. Hier haben die Schreiberinnen fundiert alle Diagrammtypen und deren Anwendung beschrieben und in vielen Beispielen visualisiert.

Der letzte Teil ist dem Missbrauch von Informationsgrafiken gewidmet. Auch hier findet der Leser sehr gute Beispiele und Beschreibungen, worin konkret die Manipulation besteht. Informationsvisualisierung wird beschleunigt durch die allgegenwärtige Digitalisierung. Die Designerinnen tragen diesem Umstand Rechnung und äußern sich am Ende des Buches zu verschiedenen Navigationstypologien und digitaler Manipulation.

Die Grafik zum Thema „Übergewicht durch zu günstige Kinotickets“ ist mein persönlicher Favorit für die Absurditäten-Charts der Infografiken. 🙂

 

Fazit

Das Buch empfiehlt sich einer breiten Leserschaft. Nutzer von Informationsvisualisierungen (das sind wir ja fast alle) können unterhaltsam ihren kritischen Sachverstand schärfen. Ersteller von Visualisierungen von Daten und Informationen erhalten übersichtlich und praxistauglich konkrete Arbeitshinweise. Die thematische Bandbreite und das fundierte Fachwissen machen das Buch für den Einsteiger ebenso lesenswert wie für den fortgeschrittenen Informationsvisualisierer.

Die Autorinnen schreiben „der Informationsdesigner darf nicht dem Reiz der Ästhetik verfallen, er sollte die Form vom Inhalt ableiten.“ Das Buch ist ein gelungenes Beispiel für die Umsetzung dieses hohen Anspruchs.

 

Für Interessierte

Titel 1+1≠2
Untertitel Informationsvisualisierung – Missbrauch und Möglichkeiten
Herausgeber Veruschka Götz, Anna Rigamonti
Auflage September 2015
Seiten 168
Verlag av edition GmbH, Verlag für Architektur und Design, www.avedition.de
Preis 28,00 €
ISBN 978-3-89986-228-7

 

Pressemitteilung – Markus Wolff, Geschäftsführer der chartisan GmbH, übernimmt Tätigkeit als Gastdozent an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Als Controlling Experte für Datenvisualisierung und Reporting Lösungen vermittelt er, neben theoretischen Konzepten, praktisches Wissens aus dem Reporting-Alltag.

Für die Datenaufbereitung und Analyse stehen beständig mehr Softwaretools in den Unternehmen zur Verfügung. Gute Ergebnisse liefern diese Tools allerdings nur, wenn sie von kompetenten Mitarbeitern genutzt werden. Diese schnelle technische Entwicklung geht einher mit gestiegenen Ansprüchen und Erwartungen an den Erkenntnisgewinn im Controlling bzw. Reporting. Hohe Anforderungen an technische und analytische Fähigkeiten sind wichtig. Die Visualisierung von Informationen als Bestandteil des Reportings wird leider noch oft vernachlässigt. Die besten Analysen können ihre Wirkung nicht entfalten, wenn im letzten Schritt – bei der Präsentation – Unklarheiten entstehen oder Entscheidendes unsichtbar bleibt.

Für die Visualisierung von Geschäftszahlen haben Experten wie Stephen Few, Edward Tufte, Prof. Rolf Hichert und andere hervorragende Methoden entwickelt. Vor allem im deutschsprachigen und europäischen Raum sind die Prinzipien von Hichert Success führend. Die Umsetzung dieser Prinzipien ist in der Praxis alles andere als trivial. Einige Hochschulen in Deutschland reagieren sensibel auf diese Entwicklung und bieten ihren Studenten Lehrveranstaltungen und Seminare zum Thema Informationsvisualisierung.

Neben regelmäßigen Gastvorträgen an der Hochschule Pforzheim wird Markus Wolff ab Januar 2016 als Gastdozent im Bereich BWL an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg tätig sein. Herr Wolff ist Gründer und Geschäftsführer der chartisan GmbH. Sein Fachgebiet ist die Datenvisualisierung und Datenanalyse im wirtschaftlichen Kontext. Als Berater und Umsetzer arbeitet er europaweit für Unternehmen und Organisationen der unterschiedlichsten Branchen.

Er ist einer der erfahrensten von HICHERT+PARTNER zertifizierten Berater (HCC). Neben seiner Tätigkeit für chartisan arbeitet er seit mehr als acht Jahren als Trainer in Fachseminaren für HICHERT+PARTNER und für die Controller Akademie. In dieser Zeit hat er über 150 erfolgreiche Seminare und Workshops für Controller und Manager zum Thema Information Design geleitet.

Darüber hinaus veröffentlicht er Fachartikel, hält regelmäßig Vorträge und kooperiert eng mit anderen Wegbereitern des Management Information Designs, unter anderem im Rahmen der IBCS-Association. Vor seiner heutigen Spezialisierung studierte er Betriebswirtschaft an der FH Eberswalde sowie an der Donau-Universität Krems und arbeitete als Konzerncontroller bei der Saubermacher AG in Graz.