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In der Post befindet sich ein Gebührenbescheid oder ähnliche Formulare. Sie nehmen sich also die unabdingbaren 10 Minuten und studieren die Unterlage. Kennen Sie dieses Prozedere?

Wir hatten das Vergnügen ein Formular nach Herzenslust überarbeiten zu dürfen. Die Entwurfsarbeit sah erst relativ harmlos aus. Je länger wir uns mit der Vorlage beschäftigten, desto radikaler wurde unser Änderungswunsch. Und so sind wir vorgegangen:

  1. Identifizieren der Hauptaussage: I.d.R. gibt es genau eine wichtige Information in den seitenlangen Formularen.

  2. Beseitigen der Verpackung: Ursprünglich dienten feine Linien in Tabellen zur Leseführung des Auges. In der Praxis verstellen sie jedoch den Blick auf den Inhalt.

  3. Priorisieren der Bestandteile mit dem Blick des Kunden: Ergänzende Hinweise sind was der Name sagt und gehören an das Ende. Und das bestenfalls stark gekürzt.

  4. Korrigieren von typografischen Fehlern: Unterschiedliche Schriftgrößen, Formatierungen, Ausrichtungen und Einzüge wirken ähnlich beruhigend wie Eselsohren und Tintenkleckse in einem Buch.

  5. Wenn es nicht einfach ist, wird es nicht funktionieren: Das gilt auch für Text – Dopplungen, Wörterschlangen und Abkürzungen, die nicht dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechen, können durchaus vermieden werden.

  6. Grafische Visualisierung ist mehr als ein Sahnehäubchen: Auch in Tabellen liefern gut eingesetzte Visualisierungen den Unterschied im effizienten Erfassen und Verstehen.

 

Formular Design vorher - nachher

 

 

Nach Abarbeitung obiger Punkte hatten wir ein optisch vollständig neues Formular. Und obwohl inhaltlich keine Aussage weggelassen wurde, verkürzte sich der Seitenumfang um die Hälfte. Was das wohl für Papier, Porto und ähnliche Ressourcen bedeuten könnte? Stopp, jetzt nicht übertreiben mit dem Gedankenspiel. Wir wünschen Ihnen und uns jedoch herzlich – siehe Blogüberschrift – verständliche Formulare für alle.